Sonntag, 29. September 2013

Letzte Stationen: Malibu - Santa Monica - Flughafen LAX

Unser letzter Tag ...

Nach einem letzten truly American breakfast mit Bagels, Waffeln und Rührei verlassen wir unser Hotel und fahren nach:


Wir haben noch vor Augen, wie David Hasselhoff, vor Kraft und Männlichkeit strotzend, den Strand entlanglief, begleitet von seinen grazilen Wassernixen. Leider können wir hier am Zuma Beach keine Rettungsschwimmer in roter Badebekleidung erspähen, die Zeiten von Baywatch scheinen vorbei. Trotzdem begeistert uns der unendlich breite, feinsandige Strand, die sich gewaltvoll brechenden Wellen und die bepalmten Berge im Hintergrund. Allerdings ist der Pazifik bitterkalt - unser höchster Respekt gebührt denen, die sich ohne Neopren in die Fluten wagen.

Wie in Carmel stehen auch in Malibu repräsentative Villen, die wahrscheinlich schönsten sind hinter hohen Hecken versteckt. Ein richtiges Ortszentrum aber scheint es nicht zu geben, und so sehen wir keine Veranlassung, um für einen Spaziergang anzuhalten. Zudem drängt die Zeit, und wir fahren auf dem Highway 1 weiter nach Santa Monica.





Santa Monica ist unsere letzte Stadt, die wir besichtigen, und wirklich einen Besuch wert. Für einen Strandspaziergang ist leider keine Zeit, denn wir müssen shoppen gehen. Etliche Spielzeuggeschäfte müssen wir abklappern, um zwei echt amerikanische Feuerwehrautos mit Tatütata für die Zwillinge zu kaufen.

Shoppen macht hungrig: Lunchtime in der schönen Fussgängerzone von Santa Monica.



Okay, time's up! Wir sind wieder am Flughafen und haben gerade unseren Grand Caravan abgegeben.


Mit dem Bus fahren wir zum Terminal, wo wir meine Eltern verabschieden. Jan und ich schlagen noch ein paar Stunden bei Kaffee, Cola und Muffins im Abflugbereich tot.



Auch wenn wir uns auf Zuhause freuen, singen uns Sunrise Avenue an diesem Tag aus dem Herzen:

No I don't wanna leave
but I must keep moving ahead
'cause my life belongs to the other side
behind the great ocean's waves

I take part of you with me now
and you won't get it back
and a part of me will stay here,
you can keep it forever, dear

Bye bye, Hollywood Hills
I'm gonna miss you, where ever I go
I'm gonna come back to walk these streets again
Bye bye, Hollywood Hills forever





Sonntag, 8. September 2013

Los Angeles

Heute wollen wir uns mal wie die Stars fühlen! Es zieht uns nochmal zum Hollywood Boulevard, doch bei Tageslicht und erdrückender Hitze wirkt der Walk of Fame bei weitem nicht so glamourös wie vermutet. Um noch mehr Eindrücke vom Leben der Promis zu gewinnen, gehen wir durch die Vorhallen des Dolby Theaters, wo alljährlich die Oscars verliehen werden.

 

 


In weiter Entfernung erkennen wir doch tatsächlich den winzig kleinen Hollywood-Schriftzug. Unser Objektiv ist leider nicht groß genug, die Buchstaben auf stattliche Größe zu zoomen.

 
Wir laufen noch ein bisschen den Boulevard entlang. Je weiter wir uns vom Dolby Theater entfernen, desto unbekannter werden für uns als Gelegenheits-Cineasten  die "Stars". Wir stoßen auf einen Menschenauflauf, eine kleine Bühne und viel Presse - aha, hier wird wohl ein neuer Stern vergeben. Und zwar an Jane Lynch, die dann auch ein paar Worte sagt. Wir sind aber keine Sensationshaie und gehen unbeirrt weiter. Wir wollen nämlich zum Bus! Von Hollywood haben wir schließlich genug gesehen - ich glaube nicht, dass unsere Träume hier wahr werden ...
 
Wir wollen lieber mal sehen, wie diejenigen leben, deren (monetären) Träume wahr geworden sind. Wir fahren also ganz stillos im vollen Stadtbus zum Beverly Wilshire Hotel, wo einst 1990 die großartige Julia Roberts ihren Richard Gere verzauberte. Den Rodeo Drive einmal auf und ab laufen, das muss sein! In die stores getrauen wir uns in unserem Touristenlook aber nicht hinein, sonst würde es uns wie Julia Roberts ergehen, die des Ladens verwiesen wurde, oder wie heuer Oprah Winfrey in Zürich, der man keine Handtasche verkaufen wollte. Also bleibt es beim preisneutralen Schaufenstergucken!
 




 
 
Am Nachmittag besuchen wir nochmals die NBC Studios in Burbank, denn wir haben wieder Karten für Jay Leno. Diesmal müssen wir nicht in der Hitze draussen warten und haben alle vier garantierte Plätze im Studio, sogar ziemlich gute. Während die Zuschauer auf die 380 Plätze noch eingwiesen werden, übt ein Spassmacher schon mal mit uns euphorisches Klatschen und Lachen. Jay Leno zeigt sich uns kurz vor Beginn in Jeans und Jeanshemd,  und dann geht es auch schon bald los.
 
Erst kommen ein paar aktuelle Witze, u.a. zu Obama uns seinem Syrien-Einsatz und zu Frauenmörder Castro, der hangman gespielt hat, dann kommt Jay direkt neben uns ins Publikum und stellt drei Paare vor, die Pranks auf YouTube gestellt haben. Bekannter Gast ist heute Christina Applegate; sie hat damals die Kelly bei Al Bundy gespielt. Fünf oder sechs mal müssen wir eine Werbepause überbrücken. Die Band spielt, der Spassmacher wirft giveaways ins Publikum und Jay bekommt die nächsten Cue Cards schon mal gezeigt.
 
Nach nur einer Stunde ist die Show vorbei - abends halb zwölf schauen wir sie natürlich und entdecken uns sogar im Publikum!
 
So schnell sind 14 Tage um - der letzte Abend unserer Reise ist angebrochen. Zum Abschied von Kalifornien gönnen wir uns etwas und speisen vorzüglich bei Kate Mantilini auf dem Wilshire Boulevard. Es gibt zwar wieder "nur" Burger und Fries, aber geschmacklich veredelt. Die Rechnung begleichen wir mit dem Geldgeschenk von Marco und Katja.



Donnerstag, 5. September 2013

Buellton - Santa Barbara - Los Angeles

Es ist Dienstag, Labor Day ist vorbei. Gestern hatten wir einen weiten Weg hinter uns gebracht. Aber auch heute steht einiges auf dem Programm.
 
1. Wir schlendern durch die herrliche Innenstadt von Santa Barbara. Wäre es hier nicht so picobello sauber und gepflegt, könnte man annehmen, durch eine mexikanischen Stadt zu spazieren.
 
 
 
 
 
 
2. Wir fahren ins NBC Studie nach Burbank (nördlich von LA). Hier haben wir Tickets für die Tonight Show mit Jay Leno! Wir sind Nummer 318 in der Schlange und müssen in sengender Hitze draußen auf Einlass warten. Um die Zuschauer vor einem Kollaps zu bewahren, wird ein bisschen kühles Wasser gespritzt, was aber nicht wirklich Linderung verschafft.
 
Schrittweise werden die Wartenden nun eingelassen entsprechend first-come-first-serve. Wir gehören leider mit zu den letzten. Aber nun werden ein paar Wartebänke im Schatten frei, und Sabine setzt sich nichtsahnend hin. Sogleich wird sie von einer Mitarbeiterin angesprochen, ob sie auch okay sei, nach drinnen gebeten und Wasser gereicht. Offensichtlich hat man hier große Befürchtungen, dass einem Zuschauer etwas zustoßen könnte. Auch wir dürfen mit im klimatisierten Gebäude warten. Als unsere Nummer dran ist, gibt es leider nur noch EINEN Platz. Man bietet uns an, dass die übrigen drei im sogenannten Green Room die Sendung live verfolgen können. Jan und ich sind riesig enttäuscht, aber beschließen, uns für diese eine Stunde zu trennen. Jan "opfert" sich und bekommt den wohl schlechtesten Platz im Studio (letzte Reihe äußerste Ecke), während wir es uns in der VIP Lounge bei Getränken, Sandwiches und Cupcakes gemütlich machen dürfen. Cool! Andere Leute haben auch keine Plätze mehr bekommen, aber die mussten wieder gehen. Immer wieder kommen Leute rein, holen sich etwas vom Buffet, setzen sich mal kurz hin, gucken mit zu, gehen wieder. Wir erfahren, dass einige von ihnen zum Gefolge der heutigen Gäste (u. a. Tennis-Girl Victoria Duval) gehören. Als die Sendung vorbei ist, müssen wir ganz schnell verschwinden, denn die Limousinen stehen vor der Tür schon abfahrbereit. Schnell wird uns noch die Absperrung geöffnet, und wir stoßen auf Jan, der im Strom der 380 Zuschauer das Studio verlässt.

3. Wir fahren nun zu unserem Hotel Comfort Inn, das direkt an der Metrostation Beverly/Vermont liegt. Die Metro nehmen wir auch gleich, fahren 5 Stationen und stehen direkt auf dem hell illuminierten Hollywood Boulevard. Hier liegen uns die Stars zu Füßen und wollen entdeckt werden.


Von so viel Star Watching werden wir ganz hungrig und gehen zum Mexikaner essen - wir fühlen uns von Christina und Stefan eingeladen.



Gestärkt von Burritos gehen wir gerade über die Straße und stehen vor Grauman's Chinese Theater, wo wir unsere Hand- und Fußgrößen mit denen von Jack Lemmon (Manche mögen's heiß), Arnie und Donald Duck vergleichen. Welche passen am besten?
 







Mittwoch, 4. September 2013

Monterey - Highway #1 - Buellton

Nach einem gemütlichen Frühstück in der guten Stube verlassen wir das kleine Pacific Grove. Bevor wir auf den Highway 1 fahren, schauen wir uns noch die Cannery Row in Monterey an, die John Steinbeck als Vorlage für seinen Roman "Die Straße der Ölsardinen" ("Cannery Row") diente.

Da Carmel-by-the Sea laut Reiseführer einer der schönsten Orte an der kalifornischen Küste sein soll, legen wir dort einen kleinen Zwischenstopp ein und spazieren auf der Ocean Avenue vorbei an den exklusiven Geschäften (zum Glück ist das Schaufenstershoppen gratis). Blinkende Leuchtreklamen und billige Fast-food-Schuppen komplett Fehlanzeige. Wir verstehen die Welt nicht mehr - ist das noch Amerika?



Ja, ist es - denn auch hier kann man auch fahrend easy den Ort erkunden, nämlich auf dem Scenic Drive. Rechts von uns sind Strand und Küste, links von uns verschwunschene Häuschen, an kleine Burgen und Schlösser erinnernde Villen. Manch ein Amerikaner hat sich hier seinen Traum von Grimm's Märchen realisiert. Ein wirklisch hübscher, geradezu märchenhafter Ort, in dem Clint Eastwood in den 80ern mal Bürgermeister war.



Endlich steuern wir jetzt den Highway #1 an. Auf dieser Küstenstraße begegnen sich unberührte Natur und wilde Küste. Ein besonders schöner Blick auf das Meer ist im Big Sur State Park und im Julia Pfeiffer Burns State Park garantiert, durch die der Highway führt. Die Straße ist gut befahren - es ist Labour Day.


32 Brücken überqueren wir auf dieser Strecke. Die eindrucksvollste unter ihnen ist die Bixby Bridge.



Fasziniert beobachten wir Wale und Seelöwen. Unsere Ausrüstung haben wir natürlich immer dabei!



 

Wir laufen ein Stücken zu den Klippen hin, finden aber leider keinen Weg hinunter zum Strand.


 


An diesem Küstenabschnitt (piedras Blancas) stranden jedes Jahr See-Elefanten, erst die Weibchen, dann die Männchen, um sich im Winter zu paaren, im Sommer zu häuten und im nächsten Winter zu gebären. Hier sehen wir die Tierchen beim Häuten, begleitet vom Nichtstun.


 
Bei Morro Bay verlassen wir die Küste und fahren weiter auf dem Highway #1 Richtung Santa Barbara. Da wir schon seit Stunden Auto fahren, sind wir recht ermüdet und übernachten noch vor Santa Barbara in Buellton.

Sonntag, 1. September 2013

San Francisco - Monterey

Ohne Cable Car gefahren zu sein, müssen wir San Francisco schon wieder verlassen – schade, die Stadt hat viel zu bieten: abwechslungsreiche Straßenzügen, viktorianische Architektur gepaart mit modernen Hochhäusern, ein individuelles Flair und ganz viel Charme. Eine Stadt zum Verlieben!

Wir passieren auf der Interstate die Bay Area, fahren vorbei an Santa Cruz bis nach Monterey. Dort suchen wir unser Hotel, werden aber erst fündig, als wir realisiert haben, dass es gar nicht in Monterey liegt, sondern im Nachbarort Pacific Grove, ein kleines, niedliches Örtchen, dass im 19. Jh. von Methodisten gegründet wurde – Alkohol und Tanz waren hier verpönt.

Den Aufenthalt in unserem Hotel, dem Gosby House Inn, lassen wir uns von Familie Lütke schenken. In der Lobby glaubt man, in Grossmutterns Stube zu sein, auch unser Zimmer, room Steinbeck (benannt nach dem Literaturnobelpreisträger John Steinbeck, der in Monterey gewirkt hat), strahlt nostalgische Gemütlichkeit aus.




Diesen Nachmittag lassen wir mit einem Spaziergang an der Küste ruhig angehen . Uns fallen die vielen kleinen, oft bescheidenen Holzhäuser auf, die in hellen Farben angestrichen sind und in ihrer Vielfalt sehr adrett wirken.





Am frühen Abend sind wir zurück in Omas Wohnzimmer, denn unser Inn offeriert einen herzhaften und süßen Snack, wo wir natürlich beherzt zugreifen.