6 Uhr – manch ein Vegas-Besucher
begibt sich nach einer (an Geld oder an Erfahrung) bereichernden
Nacht langsam ins Bett – für uns beginnt zur gleichen Zeit Urlaubstag drei.
Wenigstens eine Sache holen wir heute früh noch nach, die wir
gestern versäumt haben – schließlich kann man nicht aus Las Vegas
abfahren, ohne wenigstens ein bisschen Geld verzockt zu haben.
Innerhalb von drei Minuten verpulvern wir an einem einarmigen
Banditen 5 Dollar. Liebe Verena und lieber Jon – mehr der
Glücksspielindustrie in den Rachen schmeißen wollten wir nicht,
stattdessen haben wir uns vom restlichen Geld ein Frühstück bei
Starbucks geleistet!
Von Las Vegas aus fahren wir nach
Nordwesten. Parhump ist die letzte Station in Nevada, bevor wir
wieder nach Kalifornien kommen. Bis zum Death Valley sind es nur noch
wenige Meilen immer entlang dem Freeway 190. Und dann – wie
makaber! - müssen wir sogar noch 20 Dollar Eintritt zahlen, um ins
Tal des Todes zu gelangen!! Danke, Jan und Sina, für
den Versuch, uns ins Jenseits zu befördern – allerdings sind wir
knapp dem Hitzschlag entkommen!
Gleich nach ein
paar Meilen erreichen wir den Zabriskie Aussichtspunkt, benannt nach
Christian Zabriskie, der im 19. Jh. im Death Valley Borax abbauen und
befördern ließ. Hier bietet sich uns ein erster Eindruck dessen,
was uns im Nationalpark erwartet: Backofen-Temperaturen (46 Grad
Celsius), extrem starker Wüstenwind und und ein spektakuläres
Panorama!
Auch an ältere
Herrschaften ist gedacht: auf der Rentnerbank kann man gemütlich
verschnaufen und entspannen! Warum nur hat es Thomas keine Minute
darauf ausgehalten?
An der Oase
Furnace Creek biegen wir ab nach Süden, um zum tiefsten Punkt des
nordamerikanischen Kontinents zu gelangen. Bei Badwater, 86 Meter
unter NN, erstreckt sich ein riesiges auskristallisiertes Salzfeld
über eine weite Ebene.
Besonders reizvoll ist der Artist
Drive, ein Rundweg durch eine atemberaubend schöne Steinlandschaft.
Auf einer schmalen Straße fahren wir durch eine bizarre
Felslandschaft und bewundern das farbenprächtige Vulkangestein der Artist's Palette. Hin und wieder müssen wir die Klimaanlage
abstellen, da das Kühlwasser zu heiß wird.
Schweren Herzens unterlassen wir es,
hinunter zum Golden Canyon zu wandern, in der Sauna bewegt man sich
schließlich auch nicht! Einen letzten Stopp legen wir bei den
traumhaft schönen Sanddünen von Stovepipe Wells ein.
Über den Towne Pass (nach 86m unter NN
jetzt wieder auf 1511m!) verlassen wir nun das Tal des Todes und sind
erleichtert, als das Thermometer allmählich fallende Temperaturen
anzeigt. Das Death Valley gilt als heißester Ort der Erde; 1913
wurden hier 57°C gemessen, 1972 betrug die Bodentemperatur 94°C –
da braucht man zum Spiegelei Braten keine Pfanne mehr! In unserem
Reiseführer steht allerdings, dass man davon absehen soll, weil
dadurch unschöne Flecken auf der Straße entstünden. Tja, da gibt’s
als Lunch eben nur ein Sandwich.
Am Nachmittag erreichen wir unsere
Unterkunft in Lone Pine, finanziert von euch, Susanne und Sören:
Das 1923 erbaute, nostalgische Dow Villa Hotel, in dem etliche
Western-Filmstars, wie z.B. John Wayne übernachtet haben, als sie in
den Alabama Hills Filme drehten. Im Ort gibt es zwar einen Saloon,
doch da wir unseren Colt nicht zur Hand haben, bleiben wir dem
Etablissement lieber fern und speisen fürstlich auf der
Hotelterrasse.
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