Samstag, 31. August 2013

San Francisco

Unser Hotel war in der Tat eine gute Wahl: In der elegant eingerichteten Lobby gibt es nachmittags ein wine social mit Käse, Knabbereien und Obst, und früh wird ein kleines Frühstück angeboten (Kaffee, Obst und pastries). Hier lässt es sich aushalten!



Heute steht uns großes bevor: Wir wollen mit bikes über die Golden Gate Bridge radeln – ein Geschenk von Achim und Marika. Unsere Räder müssen wir in der Bay Street, nahe der Fisherman's Wharf, abholen. Zwar gibt es eine perfekte Verbindung mit dem Cable Car zwischen Bay Street und Union Square, doch am Union Square stehen etliche Leute an der Haltestelle, und nur 2 bis 4 werden jeweils mitgenommen. Uns kommt eine glorreiche Idee, nämlich die drei Blocks bis zur Endhaltestelle zu laufen. Doch gefühlte 250 Touristen hatten selbigen Geistesblitz - es ist Labour Day weekend! Wir kapitulieren und nehmen den Bus.

Mit den bikes fahren wir an der waterfront entlang. Am Aquatic Park Pier kommen wir Alcatraz gefährlich nahe, eine rote Brücke ist jedoch weit und breit nicht zu sehen.


Mutig fahren wir dem frischen Westwind entgegen, bergab und bergauf, vorbei am America's Cup Gelände, am Fort Mason und Crissy Field. Time for a break!


Allmählich wird der Nebel etwas dünner und die Brücke lässt sich langsam erahnen.



Die Fahrt über die fast 80-jährige Brücke ist eine Sensation. Wir sind etwa 70m über dem Wasser, unter uns schlagen die Wellen tosend gegen die Brückenpfeiler, das Wasser ist knapp 100m tief. Wir haben Glück: der Nebel verzieht sich; plötzlich wird am Nordufer blauer Himmel sichtbar und die Sonne scheint. So kommt der kräftig leuchtende, rote Anstrich, der vor 20 Jahren erneuert wurde, erst richtig zur Geltung!



Weil's so schön war, fahren wir nochmal über die Brücke, diesmal in Südrichtung. Durch das Stadtviertel Presidio, in dem viele hübsche town houses stehen, fahren wir zurück zur Fisherman's Wharf.



Hier spazieren wir über den jahrmarktähnlichen und restlos überbevölkerten Pier 39, beobachten (und riechen) die Seelöwen, die zahlreich auf Pontons in der Marina liegen und sich in der Sonne räkeln.



Die letzte Attraktion für heute ist die Lombard Street, zu der wir ein paar Blocks zu Fuß gehen, denn die bikes haben wir bereits abgegeben. Die Lombard Street hat eine Steigung von 27%, und damit Autos auf ihr verkehren können, hat man mehrere scharfe Kurven angelegt, was der Straße den Namen the crookedest street of the world verdankt. Fußgänger müssen keine Kurven laufen, sondern können am Rand die Treppen benutzen.

Oben angekommen, wollen wir das Cable Car benutzen und warten 20 Minuten vergeblich. Der erste Wagen, der sich den Berg von den Piers hinaufkämpft, nimmt nur 2 Mann mit, das zweite Cable Car fährt spontan an uns vorbei. Jetzt reicht's! Dann eben nicht. Wir fahren mit dem Bus zurück nach downtown.



Am Abend lösen wir das Geschenk von Familie Staub ein und gehen in ein zünftiges Pub am Union Square. Dort gibt es zwar kein selbstgebrautes Bier, dafür aber Hausmannskost und Live-Musik. Nachdem wir gegessen haben, setzten wir uns näher an die Bar, damit die Bedienung das Bier für Jan nicht so weit tragen muss. Neben uns sitzt eine angehende Braut mit ein paar chicks, die eine Bachelorette Party feiern und bei vielen Liedern, die der Pianist anstimmt und uns gänzlich unbekannt sind, aus voller Kehle mitsingen. Die Ladies stehen um halb zehn schon gut im Tee - das Foto, um das wir eine von ihnen gebeten hatten, zeugt davon.



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